Kurze Gedanken zu Taktiken

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Was die Woche geschah

Es ist Sonntag Abend, Wijk aan Zee ist spannend zu Ende gegangen und ich realisiere gerade, dass es ja Zeit für einen allsonntaglichen Blogpost ist. Ehrlicherweise habe ich das Schachtraining zum Ende dieser Woche hin etwas vernachlässigt - aber Pausen gehören auch immer wieder einmal dazu. Vielleicht sollte ich zum Thema Pausen eh mal etwas längeres schreiben.

Kurzer Recap: Am Montag habe ich eine liebe Freundin für eine klassische Partie getroffen, die wir dann auch gemeinsam analysiert haben und am Dienstag hatte ich vor für ein Stündchen zu einem Schachtreffen in einem Cafe im 7. Bezirk zu schauen. Es endete schließlich damit, dass ich dort eine 3 Stunden Partie gegen einen Herren gespielt habe. Hätte ich das gewusste, hätte ich von Anfang an mitgeschrieben. Es wird mir auf jedenfall eine Lehre sein, in meiner Tasche oder meinem Rucksack des täglichen Gebrauchs in Zukunft immer Partieformulare mit zu haben - nur für den Fall dass mir wieder jemand eine Partie ohne Uhr anbietet!

Achja, die Partie endete übrigens Remis. Und ich werde den Gedanken nicht los, dass dies nur passiert ist, weil ich das Endspiel mit jeweils einem Springer und mehreren Bauern versemmelt habe.

Richtiges (?!) Taktiktrainig

Bis vor kurzem habe ich eigentlich immer nur die klassischen Taktikaufgaben auf Lichess gemacht. Der “gesunde Mix”, wenn man eben auf Aufgaben klickt, und dann eben fröhlich drauf losgegrübelt. Vor einer Woche habe ich dann aber erstmals den Modus “Puzzle Streak” ausprobiert, der mir bislang gut gefällt: Man beginnt mit recht einfach Aufgaben (Matt in 1) und der Schwierigkeitsgrad steigt dann mit jeder weiteren. Ziel ist es klarerweise, soviel Aufgaben wie möglich hintereinander zu lösen. Ist eine falsch, beginnt man wieder von vorne. Ich finde der große Vorteil daran ist, dass ich nicht ewig an einer Aufgabe herumdenke (und mich dann ärgere sie trotzdem falsch zu beantworten), wie beim normalen Aufgaben Modus, sondern immer wieder kleine Erfolgserlebnisse habe bevors dann wieder richtig knifflig wird. Zeitgleich geht man mit jedem Neustart in den ersten Aufgaben immer wieder die wichtigsten Mattmuster durch. Und natürlich ist es recht motivierend den eigenen Rekord zu brechen!

Nach dem versemmelten Endspiel vom Dienstag wollte ich dann auch mal schauen, ob man eigentlich Springer-Bauern-Endspiele auch trainieren kann und ja, natürlich kann man das!

Der Aufgabenbereich von Lichess ist wirklich ein großartiges Tool - furchtbar eigentlich, dass er mir so lange verborgen blieb. Man kann dort spezifisch Aufgabenthemen (wie zum Beispiel eben bestimmte Endspiele) auswählich oder auch, sofern man schon mehrere Aufgaben aus dem “gesunden Mix” gelöst hast, auch schauen in welchen Bereichen man noch Verbesserungsbedarf hat. Auch bereits versemmelte Aufgaben kann man dort wiederholen.

Das Ziel ist also, wenn ich nun nach ein paar Tagen Pause hoffentlich wieder gut ins Training eintauche, mich mehr mit diesem Bereich von Lichess vertraut zu machen und ihn zu nutzen. Es sollte auch eine Motivation sein, Fehler aus der Praxis, wie eben vergangenen Dienstag, gleich durch gezieltes Training anzugehen!